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Was ist Chinesische Arzneitherapie?
Die Chinesische
Arzneitherapie verwendet in erster Linie Heilpflanzen, in bestimmten
Fällen aber auch Substanzen tierischen oder mineralischen
Ursprungs, die in Form von Abkochungen, Pulvern, Pillen oder Tinkturen
eingenommen werden. Aufgrund der Größe des Landes ist
die Vielfalt in der chinesischen Kräuterapotheke sehr groß
und gerade die tropischen und subtropischen Heilpflanzen enthalten
oft therapeutisch besonders wirksame Inhaltsstoffe.
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Während
sich die europäische Pflanzenheilkunde im Rahmen der Anwendung
naturwissenschaftlicher Forschung immer weniger auf den Erfahrungsschatz
der vergangenen Jahrhunderte bezieht, ist die über zweitausendjährige
Tradition der Chinesischen Arzneitherapie voll intakt. Ein Therapeut
kann sich bei der Behandlung eines Patienten auf dokumentierte
Anwendungsbeobachtungen aus diesem gesamten Zeitraum beziehen.
In den chinesischen
Arzneimittellehren werden die einzelnen Kräuter und anderen
Substanzen sehr differenziert beschrieben. So läßt
z.B. der Geschmack eines Arzneimittels darauf schließen,
ob es die Schweißbildung oder die Ausscheidung anregt, ob
es stärkend wirkt oder Blockaden auflöst, ob es Verlust
von Körpersubstanzen verhindert oder noch andere Wirkungen
hat. Wichtig für seine Anwendung ist auch, welchen Effekt
es auf die Temperaturregulation des Körpers hat und in welche
Richtung es die verschiedenen Bewegungen im inneren Milieu des
Organismus lenkt. Schließlich ist auch noch von Bedeutung,
welche inneren Organe im Sinne der Traditionellen
Chinesischen Medizin von einem Arzneimittel besonders beeinflußt
werden.
Die Chinesische
Arzneitherapie wird auf der Grundlage der sehr differenzierten
und ganzheitlichen Diagnostik der Traditionellen
Chinesischen Medizin praktiziert. Es erhält also nicht
jeder Patient mit einer bestimmten Krankheit die gleiche Rezeptur.
Diese wird vielmehr durch Hinzufügen oder Weglassen von Arzneisubstanzen
möglichst genau seiner individuellen Verfassung angepaßt.
Dadurch wird die Effektivität solcher Rezepturen deutlich
gesteigert und gleichzeitig die Möglichkeit des Auftretens
unerwünschter Wirkungen verringert.
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Was erwartet Sie bei einer traditionell-chinesischen Arzneibehandlung?
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Aufgrund
einer ausführlichen Diagnostik wird Ihnen eine individuell
für Sie zusammengestellte Mischung aus getrockneten oder
pulverisierten Arzneimitteln verschrieben. In einfacheren Fällen
kann dies auch eine fixe Kombination in Form von Tabletten oder
einer Tinktur sein. Während Sie die Pulver, Pillen oder Tinkturen
in der Regel mit warmem Wasser einnehmen können, müssen
Sie aus den getrockneten Kräutern eine sogenannte Abkochung
herstellen. Diese ist die wirkungsvollste aber auch aufwendigste
Darreichungsform chinesischer Arzneimittel. Dazu legen Sie eine
bestimmte Menge dieser Kräuter alle ein bis drei Tage in
einen Topf mit kochendem Wasser und lassen sie eine halbe bis
eine Stunde köcheln. Nach Abseihen der festen Bestandteile
trinken Sie die erhaltene Flüssigkeit in der Regel warm vor
den Mahlzeiten.
Leider ist
der Geschmack einer solchen Abkochung in der Regel nicht angenehm
und die Einnahme erfordert anfangs zum Teil einige Überwindung.
Da der Geschmack aber einen wesentlichen Teil der Wirkung ausmacht,
darf er auch nicht durch Süßstoffe oder Ähnliches
verändert werden. Nach einer Weile ist es allerdings häufig
so, daß Sie auch angenehmere Geschmackskomponenten entdecken,
was viele Patienten so beschreiben: "Irgend etwas ist da
dran, daß ich diesen Trank momentan nicht missen möchte."
Wenn die Abkochung irgendwann deutlich schlechter schmeckt, ist
dies oft ein Zeichen, daß die Rezeptur nicht mehr "stimmt"
und verändert werden muß.
Gelegentlich
gibt es in den ersten Tagen der Einnahme Erstreaktionen im Sinne
von vorübergehenden Befindensverschlechterungen. Meist aber
erleben Sie gerade bei der Einnahme von Abkochungen schon nach
kurzer Zeit deutliche positive Veränderungen, die anzeigen,
daß ein Heilungs- oder zumindest Besserungsprozeß
in Gang gekommen ist. Bei den milder wirkenden Pulvern oder Pillen
kann dies etwas länger dauern.

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Wer kann von einer traditionell-chinesischen Arzneibehandlung profitieren?
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Die Indikationen
der Chinesischen Arzneitherapie sind vergleichbar mit denen der
Akupunktur (siehe dort). Während
die Nadeltherapie ihre besonderen Stärken bei der Behandlung
von Schmerzen und Erkrankungen des Bewegungsapparates hat, ist
die Domäne der Arzneitherapie die Therapie von inneren Erkrankungen,
insbesondere, wenn diese mit einer Schwäche bestimmter Körperfunktionen
oder einer allgemeinen Erschöpfung einher gehen. Auch bei
der Behandlung von Hauterkrankungen haben sich chinesische Arzneimittel
so gut bewährt, daß es dazu bereits eine ganze Reihe
von positiven, wissenschaftlich anerkannten Studienergebnissen
gibt.
Gerade auch
bei chronischen therapieresistenten Erkrankungen, die mit einer
Vielzahl verschiedener Funktionsstörungen einher gehen (u.a.
auch Multiple Sklerose, Fibromyalgie oder Chronisches Erschöpfungs-Syndrom)
ist die Chinesische Arzneitherapiewirksam. Sie kann das große
Symptomspektrum durch ein ebensolches Spektrum an spezifisch wirksamen
Arzneimitteln abdecken und dadurch oft wieder einen Besserungs-
oder sogar Heilungsprozeß in Gang bringen. Dabei hat sich
in vielen Fällen die Kombination mit Akupunktur
als wirkungsverstärkend bewährt.

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Juergen Mücher I Tel.:
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